Trigger

Was meint man mit Triggern?

Trigger, triggered oder getriggert in der eingedeutschten Variante – diese Begriffe tauchen zwar immer häufiger in der Alltagssprache auf, doch die Deutung bleibt schwammig. Die deutsche Übersetzung des englischen Wortes bedeutet schlichtweg Auslöser. Damit kann das Bedienelement gemeint sein, das den Schuss an einer Waffe auslöst, ein System, um physikalische Messdaten zu gewinnen oder eine Reaktion in der Softwareentwicklung, bei denen der Grund für das Ereignis unklar ist.

Trigger katapultieren einen in Sekundenbruchteilen in vergangene Situationen.

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Was ist Triggern in der Psychologie?

In der Psychologie fällt häufig im Zusammenhang mit Trigger der Begriff Schlüsselreiz. Dabei handelt es sich um bestimmte angeborene Reize bei Tieren wie Flucht- oder Jagdinstinkt. Andere Schlüsselreize oder Trigger werden im Laufe des Lebens erworben.

Ein typisches Beispiel ist das Erkennen und Einschätzen von Gefahrensituationen. Es ist nicht immer leicht, einen angeborenen von einem erworbenen Schlüsselreiz oder einem erlernten Verhaltensmuster zu unterscheiden.

Zudem werden in der Psychologie mit einem Trigger verschiedene Sinneseindrücke bezeichnet, die unangenehme Erinnerungen oder Gefühle an eine vergangene oder immer noch andauernde negative Erfahrung wecken (s. auch Reiz-Reaktions-Modell). Ein solcher Trigger kann ebenfalls eine bestimmte Verhaltensweise auslösen.

Welche Trigger gibt es?

  • Bestimmte Orte
  • Gerüche, Düfte (z.B. Parfüm, das an eine Person erinnert)
  • Geräusche, Klänge, Sprache (Satz den jemand sagt, ein Schmatzen, bestimmte Musik)
  • Bestimmte Zeitpunkte, Daten (z.B. Todestag einer Person, Krieg, Scheidung)
  • Erscheinungsmerkmale von Personen (Bart, Brille, Jacke)
  • Körper (Frühere Krankheiten, Symptome)

Grundsätzlich kann alles zu einem Trigger werden

Was passiert beim Triggern?

Buch Grigor Nussbaumer über Kritik, Kränkungen, TriggerBetroffene werden von einem Trigger völlig unvorbereitet überrascht. Es scheint, als ob sie das Ereignis noch einmal in voller Wucht als gegenwärtig und real erleben. Dieses Phänomen wird als Flashback bezeichnet. Die Grenze zwischen der aktuellen Situation und der Vergangenheit verschwimmt.

Eine tatsächliche Einordnung der Ereignisse ist daher nicht möglich. Die Reaktion erfolgt, einem Film gleich, exakt so, als ob sich der Betroffene wieder in der alten unangenehmen Situation befindet.

  • Ich werde wütend und würde die andere Person gerne verletzen.
  • Ich bin sprachlos und erstarre vollkommen.
  • Ich fühle mich beschämt und würde am liebsten im Boden versinken.
  • Es nagt an mir, und ich kann tagelang keinen klaren Gedanken fassen.
  • Es ist, als ob ich den Boden unter den Füssen verlieren würde.
  • Ich habe das Gefühl, nichts wert zu sein, und schäme mich zutiefst.
  • Ich spüre eine Angst in der Brust und kriege kaum noch Luft.
  • Es ist wie ein Schlag ins Gesicht, und ich bin tief verletzt.
  • Ich würde dem Gegenüber am liebsten eine reinhauen.
  • Ich fühle mich klein und wertlos.

Warum triggern mich manche Menschen?

Warum Sie sich von einem Menschen getriggert fühlen, hängt von der Situation und der Person ab. Der Grund liegt in der Speicherung von unangenehmen Situationen in der Vergangenheit, auch Traumata genannt.

Die Person kann deshalb nur ein Gefühl auslösen, welches bereits im Innen vorhanden ist!

Sie triggert ein Gefühl an, welches z.B. in der Kindheit oder Jugendzeit, geprägt wurde.

Nehmen wir an, der Vater war gewalttätig und schlug Sie in der Kindheit. Dies hat sich tief in Ihr Unterbewusstsein eingeprägt. Doch wahrscheinlich erinnern Sie sich mit den Jahren gar nicht mehr so genau an diese Erlebnisse. Allerdings sind diese immer noch in Ihnen gespeichert.

Wenn Ihnen also als Erwachsener ein Mann begegnet, der so ähnlich ausschaut wie Ihr Vater oder sich sogar Ihnen gegenüber, auch nur sprachlich, „gewalttätig“ benimmt, kann dies ein Trigger für Sie sein. Sie fallen in diesem Moment z.B. in das ängstliche, kleine Kind-Ich zurück und reagieren mit Erstarrung und dem Wunsch des Weglaufens.

Menschen die Sie triggern, zeigen Ihnen auf, dass noch etwas im Unterbewusstsein gespeichert ist, welches nicht geheilt ist.

So reagiert der Körper auf einen Trigger

Sobald der Trigger seine Wirkung entfaltet, werden Betroffene geradewegs wieder in die Situation hineinkatapultiert. Ein Entkommen aus dem vergangenen Trauma gibt es nicht. Es erfolgt komplett oder teilweise die Reaktion, die damals das traumatische Geschehen charakterisiert hat, jedoch für die aktuellen Umstände völlig unangemessen ist.

Neben dem Gefühl von Ohnmacht, Panik, Wut oder Todesangst reagiert auch der Körper auf den Trigger. Schweissausbrüche, erhöhte Pulsfrequenz und Herzrasen sowie Kurzatmigkeit und Herzbeschwerden können auftreten.

Einige Traumatisierte fangen an zu zittern oder leiden an Schwindel, der in einen Schwächefall münden kann. Bei anderen stellen sich durch den Trigger körperliche Schmerzen ein. Ferner kann es zu einer Starre, Störungen in der Motorik oder zu Zuständen der Depersonalisation oder Derealisation kommen.

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2 Kommentare zu „Trigger“

  1. Akute oder chronische Überlastung „triggert“ resp. löst umgehende die akute oder langfristig chronisch bleibende Bereitschaft und Fähigkeit aus zu verteidigendem Kampf oder rettender Flucht aus. Beides ist ungesund und führt mit der Zeit zu Krankheiten.

    1. Absolut richtig. Bei Überlastung fehlt der sonst natürliche Puffer und es kann zu unverhältnismässigen Reaktionen kommen. Man ist viel mehr gereizt und die Gelassenheit fehlt. Man kann jedoch lernen, aus diesem Teufelskreis auszubrechen! Powervolle Grüsse, Grigor

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