Wer kennt das nicht: Ein Wort, eine Geste und schon fühlen wir uns kritisiert. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht und oft verlieren wir den Boden unter den Füssen. Kritik ist unangenehm und trifft uns unverhofft. Könnten wir uns darauf vorbereiten, wäre viel gewonnen.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen auf, wie Sie den Umgang mit Kritik lernen und verbessern können. Dazu gehört auch, dass Sie Ihr Mindset überdenken.
Welche Gefühle kennen Sie, wenn Sie persönlich kritisiert werden?
- Ich werde wütend und würde die andere Person gerne verletzen
- Ich fühle mich beschämt und würde am liebsten im Boden versinken
- Ich bin sprachlos und erstarre vollkommen
- Es nagt an mir und ich kann tagelang keinen klaren Gedanken fassen
- Es ist, als ob ich den Boden unter den Füssen verlieren würde
- Ich habe das Gefühl nichts wert zu sein und schäme mich
- Ich spüre eine Angst in der Brust und kriege kaum noch Luft
- Es ist wie ein Schlag ins Gesicht und ich bin tief verletzt
- Ich würde dem Gegenüber am liebsten eine reinhauen
- Ich fühle mich klein und wertlos
- Es überkommt mich eine grosse Trauer
- Es ist zum Kotzen und ich würde mich am liebsten übergeben
- Es ist wie ein Stich ins Herz und ich bin vom Gegenüber enttäuscht
- Ich fühle mich in meiner Ehre verletzt
- Ich zweifle an mir und hinterfrage mich ständig
- Es ist, als ob mir die andere Person in den Rücken fällt
Die Liste könnte man beliebig fortsetzen. Was direkt auffällt: Es hat viele Bezeichnungen, welche auf körperliche Reaktionen hinweisen. Dies bedeutet, dass Kritik nicht einfach nur Einfluss auf Kopf und Herz hat, sondern auch auf den Körper und damit die Gesundheit! Somit ist der Umgang mit Kritik sehr wichtig und wir müssen lernen, die Kritikfähigkeit zu verbessern.
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Umgang mit Kritik: Warum wir Kritik als Angriff auf uns als Mensch sehen
Auch wenn Rückmeldungen unter dem geflügelten Wort „Feedback“ daherkommen, empfinden wir sie als direkten Angriff auf unsere Persönlichkeit. Wir haben das Gefühl, das Gegenüber mag uns nicht und will uns nur runtermachen. Dies kann der Fall sein, ist aber in den meisten Fällen nicht der Grund für die tiefergehenden Gefühle. Der Umgang mit Kritik hilft uns, persönlich zu wachsen.
Denn meist dreht es sich vielmehr um die Themen Selbstwert und Selbstbewusstsein. Wenn jemand durch die eigene Geschichte sowieso schon einen geringen Selbstwert hat, wird er die meiste Kritik als eine Abwertung der eigenen Persönlichkeit betrachten. Solche Menschen treten selten selbstbewusst auf und werden daher auch vermehrt hinterfragt und man traut ihnen weniger zu.
Betrachten Sie vielmehr die gemachten Aussagen als die Meinung der anderen Person, welche Sie ja nicht teilen müssen. Im Umgang mit Kritik ist es deshalb essentiell, die Aussagen als Sichtweise des Gegenübers zu sehen! In der Regel lehnt sie nicht Sie als Menschen ab, sondern kritisiert Ihr Verhalten – das ist ein grosser Unterschied.
Wenn Sie jemand kritisiert, sollten Sie anfangen,
sich nicht gleich als ganze Person zu hinterfragen.
Sachlich mit Kritik umgehen gibt es nicht
Eine sachliche Kritik gibt es nicht, da wir alle Reize von aussen, z.B. was wir sehen oder hören, in unserem Gehirn interpretieren. Das heisst, dass nicht die eigentliche Kritik entscheidend ist, sondern wie wir diese in uns verarbeiten und bewerten. Und diese Verarbeitung und Bewertung wiederum hängt von unseren Prägungen ab.
Wenn Sie in der Kindheit oft gelobt und bestätigt wurden, werden Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit sich als wertvoll wahrnehmen und eine Kritik leichter wegstecken können. Wurden Sie in der Kindheit oft getadelt und runtergemacht, werden Sie Feedbacks schneller persönlich nehmen und der Umgang mit Kritik wird Ihnen schwerer fallen.
Wie Sie auf Kritik reagieren, liegt in Ihrer Hand!
Der Schlüssel liegt somit in Ihrer Hand! Wenn Sie Frieden mit Ihrer Geschichte finden, werden Sie Kritik selbstbewusster begegnen können.
Wann fällt uns der Umgang mit Kritik schwerer?
Es ist wichtig zu wissen, dass es verschiedene Faktoren gibt, welche Ihre Kritikfähigkeit mit beeinflussen:
- Wie nahe ist Ihnen die Person, die Sie kritisiert?
- Wie ist Ihr persönlicher Gesundheitszustand? Sind Sie erschöpft oder strotzen voller Energie?
- In welcher Umgebung findet die Kritik statt? Wer ist auch noch anwesend? Sollten andere Personen die Kritik nicht mitbekommen?
- Wie wurde die Kritik formuliert? Hat das Gegenüber von seiner Wahrnehmung gesprochen (Ich) oder mit dem Finger auf Sie gezeigt (Du bist …)?
- Haben Sie gelernt, mit Kritik professionell umzugehen?
Sie sehen also, dass nicht nur die Kritik an sich entscheidend ist, ob Sie etwas persönlich nehmen oder nicht. Auch Ihr mentaler, emotionaler und körperlicher Zustand ist sehr wichtig.
Kritikfähigkeit verbessern
Die gute Botschaft ist: Wie Sie auf Kritik reagieren, können Sie lernen! Der Schlüssel hierzu liegt in der inneren Arbeit und der Änderung Ihres Verhaltens. Was meine ich damit? Im Unterbewusstsein sind alle Ihre Erinnerungen gespeichert. Sobald Sie über Ihre 5 Sinne etwas wahrnehmen, werden diese äusseren Reize mit den inneren Speicherungen abgeglichen. Es wird z.B. blitzschnell entschieden, ob Sie bei einem Brand fliehen müssen oder doch noch Zeit haben, den Feuerlöscher zu holen.
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Wenn Sie in Ihrer Kindheit wenig Selbstbewusstsein auf den Weg mitbekommen haben, dann gilt es, dieses mit Tiefen-Meditation zu stärken. In unserem Shop finden Sie unterschiedliche Meditationen, die Ihnen helfen, den Bezug zu Ihrem Innen aufzunehmen.
Innere Arbeit und Verhaltensänderung bringt den grössten Erfolg im Umgang mit Kritik.
Der zweite Schlüssel ist die Verhaltensänderung. Das bedeutet, dass Sie aktiv gegen sofortiges Reagieren arbeiten müssen. Die grösste Falle ist es, sofort und impulsiv zu reagieren. Im Folgenden finden Sie die ersten drei Schritte, die Ihnen helfen auf Kritik entspannter zu reagieren.
Die ersten 3 Schritte, für den optimalen Umgang mit Kritik
In meinem neuen Buch habe ich ein 7-Schritte-Notfall-Rezept ausgearbeitet, mit dem Sie sich garantiert aus jeder Kritik-Situation befreien können. Die ersten drei Schritte möchte ich Ihnen hiermit näher bringen:
1. Zeit gewinnen
Beim ersten Schritt geht es darum, dass Sie Zeit gewinnen, um das Bei-Kritik-muss-ich-sofort-reagieren-Muster zu durchbrechen. Die einfachste Technik ist es, wenn Sie sich angewöhnen, zuerst auf drei zu zählen, bevor Sie etwas antworten. Oder Sie haben einen inneren Satz wie „Ich habe alle Zeit der Welt“. Einfach und effektiv.
2. Entspannen
Beim zweiten Schritt im Umgang mit Kritik geht es darum, dass Sie Ihr Nervensystem entspannen. Im Buch erkläre ich, wie unser Körper auf einen persönlichen Angriff reagiert und das sollten Sie wissen. Ihr ganzes System gerät in Alarmbereitschaft und Ihr Gehirn wird ausgeschaltet. Sie können jedoch aktiv dagegenhalten und z.B. eine einfache Atemtechnik nutzen: Durch die Nase ein und den Mund ausatmen. Ergänzend können Sie die Hand auf den Bauch legen. Weitere Techniken folgen im Buch.
3. Intimzone
Beim dritten Schritt des Notfall-Rezeptes geht es darum, dass Sie Ihre Energien steuern lernen. Die andere Person darf auf keinen Fall in Ihre persönliche Distanz eindringen. Dies meine ich körperlich, aber auch mental, emotional und energetisch. Eine einfache Faustregel: Schaffen Sie einen Meter Abstand zwischen sich und Ihrem Gegenüber.
Die weiteren vier Schritte gehen dann tiefer in die Thematik und können Sie in Ruhe in meinem neuen Buch nachlesen (→ Hier klicken für gratis Leseprobe …).
Fazit
Der Umgang mit Kritik lässt sich meistern und hat in erster Linie mit Ihnen selbst zu tun. Das ist eine gute Nachricht, denn dann haben Sie auch die Möglichkeit etwas zu verändern! Lernen Sie Schritt-für-Schritt gelassen auf Kritik zu reagieren und sogar seelisch zu wachsen.
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